Dürfen Frauen eine Kippa tragen?
Schüler der Kreisrealschule Bad Orb besuchen die Synagoge in Hanau
Wann wird der Sabbat gefeiert? Was ist eine Bar-Mizwa? Mit Fragen wie diesen befassten sich die Mädchen und Jungen des 7. Jahrgangs in den Fächern evangelische und katholische Religion, sowie Ethik über mehrere Wochen beim Thema Judentum, das auf dem Lehrplan stand. Lernen ist allerdings erst dann nachhaltig, wenn es anschaulich und praxisnah ist. Daher hatten die Lehrer den Entschluss gefasst, nicht nur mit den Jugendlichen über die Religion und die Geschichte des Judentums zu reden, sondern auch eine Synagoge zu besuchen. So wurde Kontakt mit der jüdischen Gemeinde in Hanau aufgenommen und ein Ausflug geplant. Im Unterricht bereiteten die Schüler zuvor Fragen vor, die dem Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde, Oliver Dainow zugesandt wurden.
So fuhren 67 Jugendlichen, begleitet von ihren Lehrern, mit der Bahn nach Hanau und wurden von Herrn Dainow und weiteren Mitgliedern der Gemeinde empfangen. Die Jungen erhielten zunächst die traditionelle jüdische Kopfbedeckung der männlichen Synagogenbesucher, die Kippa. Nachdem alle Platz genommen hatten, beantwortete Herr Dainow alle Fragen, sofern es die Zeit zuließ. Ein Höhepunkt war, als er gegen Ende des Besuchs die Tora der Gemeinde zeigte. Das sind die fünf Bücher Mose, die in einem aufwendigen und kunstvollen Verfahren auf Pergament geschrieben werden.
Als Resümee befanden die Jugendlichen, dass der Besuch so interessant war, dass sie ihn unbedingt fortsetzen wollen.
Text und Fotos: Matthias Fischer